Arbeitsbelastung oder Burnout?

Ein Burnout muss nicht immer beruflichen Ursprungs sein. Auch private Überforderungen oder Belastungen können dazu führen. Machen Sie den ersten Schritt für Ihre Gesundheit!

Burnout ist ein Zustand des körperlichen, seelischen und geistigen „Ausgebranntseins“. Wenn eine lang andauernde Belastung zur Überforderung wird und auch nicht zu vermeiden ist, kann es zum Burnout-Syndrom kommen. Nicht immer muss der Beruf schuld daran sein. Private oder persönliche Belastungen, wie etwa die Pflege eines schwerkranken Angehörigen führen nicht selten zu einem Zustand des Ausgebranntseins. Definition von Burnout Unter Burnout versteht man einen andauernden Zustand der totalen körperlichen und emotionalen Erschöpfung. Das Burnout-Syndrom fällt in der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10-Code) in die Rubrik „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ und wird als Ausgebranntsein bezeichnet. Jede/jeder kann betroffen sein. Burnout hat nichts mit persönlichem Versagen zu tun. Oft sind es sehr leistungsbereite und motivierte Menschen, die ausbrennen. Burnout kann bis hin zur Depression mit Selbstmordgefahr und zum totalen emotionalen, geistigen und körperlichen Zusammenbruch führen. Nicht nur äußere Faktoren wie wachsender Druck am Arbeitsplatz machen den Weg frei für ein Burnout-Syndrom. Auch persönliche Verhaltensmuster oder Einstellungen können den Nährboden für das Ausbrennen bereiten. Lang anhaltender Stress, kombiniert mit mangelnder Erholung und nicht ausreichender Stressverarbeitung, erhöht das Risiko, ein Burnout-Syndrom zu entwickeln. Viele kennen den täglichen Drang, sich zu beweisen. Doch die Frage ist: Muss man das wirklich immer und vor allen Leuten? Aus Angst vor Konflikten immer Ja zu sagen, kann sich ebenfalls als gefährliche Falle entpuppen. Ein ausdrückliches Nein sollte jeder/jedem zugestanden werden. Perfektionistinnen/Perfektionisten setzen sich meist in vielen Lebensbereichen zu hohe Ziele. Doch die Wahrheit ist: Nobody is perfect. Vor allem Menschen in sozialen bzw. helfenden Tätigkeiten laufen häufig Gefahr, nicht genug auf sich selbst zu achten. Tatsache ist jedoch: Nur wer selbst Kräfte zur Verfügung hat, kann auch helfen. Wenn Arbeit krank macht Arbeit kann viel Freude machen, aber auch sehr viel Stress verursachen. Zu den größten Stressfaktoren am Arbeitsplatz gehören unter anderem das „Hamsterrad-Syndrom“ (immer zu viel zu tun haben), Misstrauen, Konkurrenz, fehlendes Feedback und fehlender Handlungsspielraum. Doch so weit muss es nicht unbedingt kommen. Um die völlige Erschöpfung zu verhindern, ist es allerdings notwendig, rechtzeitig auf Warnsignale zu achten und für angemessene Erholung zu sorgen. Auch für jene, die bereits in diese Spirale geraten sind, gibt es durchaus Wege, ihr wieder zu entgehen.

Symptome eines Burnouts

Warnsymptome der Anfangsphase:

  • Hyperaktivität
  • Freiwillige, unbezahlte Mehrarbeit
  • Gefühl der Unentbehrlichkeit Gefühl,
  • keine Zeit zu haben
  • Zurückstellen eigener Bedürfnisse
  • Verdrängung von Enttäuschungen und
  • Misserfolg
  • Beschränkung sozialer Kontakte auf das berufliche Umfeld

 

Symptome im Verlauf Im Bereich der Gefühle:

  • Verlust der Freude an früher als angenehm erlebten Aktivitäten
  • vorherrschen emotionaler Erschöpfung
  • Ängstlichkeit oder Angstzustände
  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Empfundene Ohnmacht und Hilflosigkeit in Bezug auf eigene Beeinflussungsmöglichkeiten des Umfelds

 

Im Bereich der Gedanken:

  • Verlust von Interesse,
  • Kreativität und Phantasie
  • Perspektivenlosigkeit Wertverlust,
  • Gefühl der Sinnlosigkeit
  • Zynismus
  • Probleme der Konzentration,
  • quälendes Gedankenkreisen
  • deutliche Abnahme der Leistungsfähigkeit und der Fähigkeit,
  • in Alternativen zu denken

 

Im Bereich des Verhaltens:

  • Rückzug aus der Umwelt
  • Fehlleistungen
  • Entscheidungen bzw. klare Anweisungen fallen schwer
  • Aufgeben von Hobbys
  • Erhöhter Konsum von Alkohol, Aufputschmitteln bzw. anderen Substanzen

 

Im Bereich des Antriebs:

  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Antriebslosigkeit
  • Ständige Müdigkeit und anhaltende Erschöpfung
  • Regenerationszeiten sind deutlich verlängert

 

Häufige körperliche Symptome:

 

  • Schlafstörungen
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Zyklusstörungen
  • Muskelschmerzen und –beschwerden
  • chronische Kopfschmerzen
  • Bluthochdruck
  • Herzrasen
  • Bandscheibenvorfall
  • Gastritis
  • Magen-Darm-Erkrankung
  • Abhängigkeitserkrankung
  • Tinnitus
  • Herzinfarkt

Typischerweise finden sich zumindest einige Symptome sowohl im Bereich der Gefühle, als auch des Denkens und Handelns und auf körperlicher Ebene, weshalb sowohl Präventions- als auch Behandlungsansätze sinnvollerweise auf mehreren Ebenen ansetzen.